DAS ZEITALTER DER DIGITALEN REPUTATION
von Christian Scherg, Reputationsexperte
Reputation: Ganz allgemein und unakademisch wird der Begriff als Ruf einer Person oder eines Unternehmens verstanden. Ein positiver Ruf kann hierbei als wichtiger Vertrauensvorschuss einer Person oder eines Unternehmens gesehen werden. Wir verbinden also alle unsere Informationen [meisten im ersten Schritt aus dem Internet] über eine Person oder ein Unternehmen und bilden uns auf Basis dieser ein Bild unseres Gegenübers – meistens VOR jedem persönlichen Kontakt.
Dieses Wissen kann auf vielerlei Wegen gewonnen werden. So können persönliche Erfahrungen, aber auch Informationen durch Dritte unsere Ansichten prägen. Vor allem eine Entwicklung hat jedoch unsere Informationsgewinnung maßgeblich beeinflusst. Die Digitalisierung.
Die Anfänge der Reputation
Früher war die Bildung einer Reputation, eine übersichtlichere Aufgabe. So spielten vor allem die persönlichen Erfahrungen eine große Rolle. Auch konnten Erlebnisse von Bekannten und später Informationen aus Funk-, Fernseh- oder Zeitungsangeboten unsere Meinung bestimmen.
Überdies war es für eine Einzelperson deutlich schwieriger, die Reputation einer anderen Person oder eines Unternehmens zu beeinflussen. Mit der Digitalisierung hat sich dies geändert.
Die Digitalisierung der Reputation
Wir leben heutzutage in einem unglaublich dynamischen Zeitalter. Man wird sich diesem Fakt umso bewusster, wenn man ihn mit dem Stand der Entwicklungen von vor 30 Jahren vergleicht. Informationen sind in einem Bruchteil von Sekunden verfügbar und können dank mobiler Endgeräte auch fast überall abgerufen werden.
Aber noch ein weiterer Aspekt hat sich grundlegend verändert. Eine Aufgabe, die früher vor allem dem Journalismus vorbehalten war: Die Verbreitung von Informationen. Durch das Internet ist es heutzutage fast jeder Person möglich, Informationen in das Internet zu stellen. Hierfür müssen schon lange keine eigenen Websites mehr erstellen werden. Dank vielfältiger Social Media Angebote und Smartphones ist es möglich, in einer kurzen Zeit für Millionen von Nutzern sichtbar zu sein. Zudem können die eigenen Erfahrungen und Meinungen rasant geteilt werden.
Ein neues Zeitalter der Reputation
Für die Reputation bedeutet dies vor allem die Eröffnung einer ganz neuen Dimension. Die meisten Menschen benutzen mittlerweile das Internet als Hauptinformationsquelle. Sinnbildlich hierfür steht der Begriff „googlen“. Wenn man sich eine Meinung bilden möchte, „googelt“ man den Sachverhalt. Hierdurch erwächst auch eine enorme Macht für die Suchmaschinenanbieter. Sie dienen als Gatekeeper der Informationen und entscheiden, ob und an welcher Stelle die jeweiligen Infos gefunden werden können. Ähnlich sieht es bei den Anbietern der großen sozialen Netzwerke aus. Auch hier entscheiden interne Algorithmen, wie Inhalte dargestellt werden.
Aufgaben für das digitale Reputationsmanagement
Doch was bedeuten diese Entwicklungen für Personen und Unternehmen? In der heutigen Zeit können schon Einzelpersonen die Reputation angreifen. Auf der anderen Seite ist es schwieriger geworden, die eigene Reputation zu schützen.
Ein Angreifer kann in der heutigen Zeit mehrere Accounts erstellen und innerhalb kürzester Zeit den Anschein erwecken, dass viele Menschen Vorwürfe und negative Kommentare äußern. Der Verbreitung von Falschmeldungen sind kaum Grenzen gesetzt. Selbst bei der Aufdeckung entsprechender Angriffe bleibt ein Schaden an der Glaubwürdigkeit bzw. dem Ruf erhalten. Inhalte die einmal im Netz kursieren, können nur schwerlich gelöscht werden. Oft bleiben Spuren erhalten.
„Wenn etwas raus ist und sich in die “digitale Netz-Haut”eingebrannt hat, haben Sie keine Chance mehr, die Augen davor zu verschließen.”
-Christian Scherg-
Für Privatpersonen kann dies heißen, dass sie noch Jahre nach dem Angriff mit einer negativen Reputation zu kämpfen haben. Und auch Unternehmen können spüren die Auswirkungen eines Shitstorms noch Jahre nach seinem Auftreten. Um dies zu verhindern, gibt es Online-Reputationsmanagement. Online-Reputationsmanagement steht für die Freiheit, selber seinen Ruf im Netz aktiv zu gestalten.
Es ist daher umso wichtiger, sich um die eigene digitale Reputation zu kümmern. Dies gilt sowohl für Privatpersonen, als auch für Unternehmen. Das moderne Reputationsmanagement setzt hierbei auf die eigene Darstellung im Netz. Sie ermöglicht dem Nutzer den Zugang zu den gewünschten Informationen und schützt ihn vor Falschmeldungen.